LEIPZIG UND DIE LANDSCHAFT /1

25.05. – 08.07.2007

Malerei und Zeichnung

Landschaft – schon allein der Begriff lässt die Gedanken in die Ferne schweifen. Ein weiter Blick streift über Wiesen und Meere, durch Wälder, zu Bergen und Seen. Diese Bilder in unserer Phantasie spiegeln die Sehnsucht des Menschen nach Harmonie. Sie geben die Balance zwischen der augenblicklichen Verwurzelung am Standort und jenem unbeschreiblichen Fernweh wieder. Beides möchte man bewahren und doch schließt es sich aus. Jeder entwickelt dabei seine ganz individuellen Gefühle.

Schon immer beschäftigten sich auch die Künste mit Landschaften. Sie wurden komponiert, besungen, beschrieben, fotografiert, modelliert, gezeichnet, gemalt. Abgesehen davon, dass die Bearbeitung dieses Themas in der bildenden Kunst zum Erlernen des künstlerischen Handwerks dient, führt das mit wachsender Vollkommenheit zu Meisterschaft. Doch nicht allein Landschaft im ursprünglichen Sinne wurde oft zum Gegenstand der Darstellung gewählt. Die begriffliche Erweiterung schließt beispielsweise auch die Räume für Stadt- und Seelenlandschaften auf und eröffnet ein schier unendliches Spektrum der künstlerischen Umsetzung. Was sich auf den ersten Blick zu erschließen scheint, erweist sich als tiefgründig und hintersinnig. Scheinbar wenig zutrauliche Darstellungen erfassen weite Welten. In jedem Falle aber findet sich der Künstler in seinem Werk wieder.

So erscheint es äußerst sinnvoll, sich diesem Thema auch innerhalb der Kunst der »Leipziger Schule« zuzuwenden. Die Sonderschau »Leipzig und die Landschaft /1« unternimmt den Versuch, die recht unterschiedlichen künstlerischen Auffassungen dazu aufzuspüren und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit dieser Zusammenstellung von Objekten aus der Kunstsammlung der Sparkasse Leipzig und einer Reihe von Leihgaben gewinnt das Sujet Gestalt, mal still und sanft, mal kräftig zupackend. Sie sind herzlich eingeladen zu vielerlei Entdeckungen.